Als Käse oder was ? Mein Besuch bei der Molkerei Rücker
Ich habe mich mit Herrn Czeromin bei der Molkerei Rücker verabredet. Die Molkerei die ihren Sitz in Aurich hat und ein weiteres Produktionsstätten in Wismar betreibt, gilt als ein Unternehmen mit regionalem Bezug. Wertschätzung wird hier groß geschrieben und Regionalität auch.
Auch dieses Unternehmen hat einen hohen Energiebedarf. Hier aber gibt es eine Besonderheit im Vergleich zu anderen Betrieben. Die Milch kommt, egal ob Energie zur Weiterverarbeitung da ist oder nicht, der Rohstoff kommt, wird ungefragt bereitgestellt und geliefert. Das Thema Milchquote wurde gar nicht erst besprochen, denn es sollte klar sein, dass es diese nicht zum Nulltarif geben kann. Landwirte in unserer Region, die sich täglich für die Gesellschaft einsetzen, ihrer Arbeit nachgehen, damit ausreichend Lebensmittel vorhanden sind, die auch noch bezahlbar sein sollen verdienen mehr Respekt und einen gerechten und vor allem ausreichenden Lohn für ihre Arbeit.
Zurück zu dem Milchverarbeitungsunternehmen: Seit meinem letzten Besuch im vergangenen Jahr hat sich viel getan, die Verpackungsstraße wird gebaut. Hier zeigt sich deutlich der Unterschied zwischen den Bundesländern, gefühlt ist in Niedersachsen alles komplizierter als in Mecklenburg-Vorpommern. Auch auf die herausfordernde Lage im Energiesektor hat das Unternehmen reagiert. Regenerative Energien sind hier sicherlich die Lösung, allerdings auch nicht jetzt und sofort, weswegen Übergangslösungen bereits seit Februar in Erwägung gezogen wurde. Genau zum richtigen Zeitpunkt, wie sich herausstellte. Denn nur durch frühzeitiges Handeln ist das Unternehmen jetzt in der Lage für die Zukunft gewappnet zu sein.
Herr Czeromin führte uns durch die Produktions- und Verarbeitungsstätten, die riesige Anlage zur Herstellung des Käses ist schon beachtlich.
Bezüglich weiterer Herausforderungen wurde der Fachkräfte- oder sogar Arbeitskräftemangel benannt. Ausbildungen und Handwerkerberufe bedürfen mehr Anerkennung, auch eine Kooperation zwischen allen Schulformen und Unternehmen ist hier sicher eine gute Möglichkeit des Austausches.
Ich finde es immer wieder bemerkenswert mit welchen Schnelligkeit und Erfindungsgeist unser Mittelstand regieren kann, um für sich und das eigenen Unternehmen Alternativen zu finden, selbst wenn bürokratische Hürden im Wege stehen. Hier bedarf es einer deutlichen Verschlankung der Genehmigungsverfahren.
Selbst wenn sich alles um den Käse dreht – hier ist nicht alles Käse!